CBD gegen Tourette: mit pflanzlicher Heilkraft gegen die Tics?
CBD gegen Tourette: Wie gut wäre es, wenn es helfen kann! Denn das Tourette Syndrom ist eine große Belastung für Betroffene. Unkontrollierte Bewegungen oder Ausrufe führen oft zu Scham, Depressionen und sozialer Ausgrenzung. Emotionen wie Freude oder Angst, das ganz normale Leben also, verstärken die Probleme noch. Kann CBD auch hier helfen? Studien sind rar, ebenso wie Erfahrungsberichte Betroffener. Wir haben uns zu diesem Thema einmal umgeschaut und intensiv recherchiert. Dabei fanden wir viele Informationen, die dafür sprechen, den sanften Hanfwirkstoff auch bei Tourette einzusetzen. Gegenüber herkömmlichen Therapiemöglichkeiten hat es nämlich mindestens einen entscheidenden Vorteil.
Was ist das Tourette-Syndrom?
Diese Erkrankung betrifft das Gehirn. Sie ist derzeit nicht heilbar und tritt vermehrt bei Männern auf. Oft beginnt sie schon in der Kindheit. Benannt ist sie nach ihrem Entdecker Gilles de la Tourette.
Die Zahl der Betroffenen in Deutschland lässt sich nur schätzen, vermutlich sind mehr als 800.000 Menschen daran erkrankt. Dabei sind die Tics das spektakulärste Anzeichen: Oft handelt es sich um verbale Äußerungen, oder auch um motorische Bewegungen. Kontrollieren lassen sie sich, wenn überhaupt, nur mit viel Energie.
Das hängt jedoch auch davon ab, wie schwer die Erkrankung ist und wie sie sich entwickelt. Tics treten häufig bei Kindern auf, aber nur in jedem zehnten Fall wird daraus ein Tourette-Syndrom. Vermutlich ist das Ganze genetisch bedingt: Kinder von Erkrankten bekommen es häufiger als andere Kinder. Leider bleibt es meist nicht dabei: Wer am Tourette Syndrom leidet, der entwickelt meist noch weitere Erkrankungen.
Wie könnte CBD helfen?
Der Hanfwirkstoff CBD (Cannabidiol) wird mittlerweile bei vielen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Nun liegt die Frage nahe, ob CBD auch gegen Tourette helfen kann. Leider finden sich bisher kaum wissenschaftliche Untersuchungen dazu.
Es gibt aber eine andere Richtung der Tourette-Forschung, welche sich mit Cannabis allgemein befasst. Dabei geht es zwar in erster Linie um THC, das ist der andere wichtige Hanfwirkstoff. Die Ergebnisse sind durchaus interessant und lassen hoffen. Dennoch liegt die Annahme nahe, dass nicht nur dieser eine Hanfwirkstoff, sondern auch CBD gegen Tourette helfen könnte. Das liegt nicht nur am Entourage-Effekt, welcher einem Vollspektrum CBD Öl stets größere Wirksamkeit zuschreibt als nur einem Hanfwirkstoff. Es liegt auch in der Art dieser speziellen Erkrankung begründet.
Sehen wir uns an, was Tourette ausmacht, dann finden wir vor allem die Tics und die Begleiterkrankungen. Außerdem wissen wir, dass Emotionen die Erscheinungen negativ verstärken können. Das alles sind quasi Stellschrauben, die sich mithilfe von CBD verändern lassen.
Vorteil von CBD gegenüber herkömmlichen Therapien
Dabei hat CBD gegenüber herkömmlichen Tourette-Therapien einen entscheidenden Vorteil: Es ist frei von gravierenden Nebenwirkungen. Obwohl es durchaus dazu kommen kann, sind sie angesichts der Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente zu vernachlässigen.
Normalerweise gibt es drei Möglichkeiten bei Tourette. Medikamentös behandelt wird es mit Psychopharmaka, welche den Patienten beruhigen sollen. Zudem kann eine Psychotherapie helfen. Bei besonders schweren Fällen gibt es inzwischen auch den sogenannten Hirnschrittmacher, das ist eine Art Chip, der ins Gehirn eingepflanzt wird. Er soll die Vorgänge, die ursächlich verantwortlich sind für das Tourette-Syndrom, wieder auf ein normales Niveau bringen.
Was spielt sich bei Tourette im Gehirn ab?
Tourette basiert auf einer Fehlfunktion des Gehirns. Dabei sind viele Botenstoffe dort viel zu aktiv, vor allem Dopamin. Dies findet in den Basalganglien statt, das ist ein Teil des limbischen Systems. Daraus erklärten sich auch die Probleme mit Emotionen und Tourette, denn im limbischen System spielt sich ein großer Teil unseres Gefühlslebens ab.
Aber noch etwas befindet sich im Gehirn: viele sogenannte CB-Rezeptoren. Diese Rezeptoren sind ausschließlich für Cannabinoide da, also Hanfwirkstoffe wie CBD. Auch das ist ein Grund, weshalb CBD bei Tourette sehr gut helfen könnte! Wer sich aber auf die Suche nach wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen dazu begibt, der hat es nicht leicht.
Welche Studien zu CBD und Tourette gibt es?
Viele Studien beschäftigen sich vor allem mit THC, also Cannabis in allen Formen (synthetisch hergestellt wie auch natürlich). Dies gilt schon lange als hilfreich bei Tourette, da es nachweislich entspannt. Sucht man aber nach CBD allein, findet sich wenig. Das heißt jedoch nicht, dass CBD nicht hilft! Es ist eben nur nicht so gut erforscht wie THC. Dabei könnte es sogar besser helfen als THC allein, wie die folgende Fallstudie zeigt.
Dabei ging es um eine Patientin, die als therapieresistent galt, sie sprach also auf nichts mehr an. Es halfen weder Psychopharmaka wie etwa Risperidon, noch THC allein. Gab man ihr jedoch eine Kombination aus THC und CBD, verbesserte sich ihr Zustand deutlich. Gemessen wurde nach der Yale Global Tic Severity Scale. Die erfolgreiche Dosierung war 10 mg THC und 20 mg CBD täglich ((Eva-Maria Pichler et al, 2019: „Pure delta-9-tetrahydrocannabinol and its combination with cannabidiol in treatment-resistant Tourette syndrome: A case report“
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30058466/)).
Dass CBD allein oder mit THC gemeinsam helfen kann, zeigen auch weitere Studien. So besserten sich die Symptome deutlich bei einem damals 22-jährigen Patienten, dem man Nabiximols gab. In Deutschland ist dieses Mittel unter dem Namen Sativex bekannt: Es besteht jeweils zur Hälfte aus THC und CBD. Der Patient erhielt die Gabe zwei Wochen lang, woraufhin sich die Tics verringerten. Relevante Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet ((Ahmad Seif Kanaan et al, 2017: „Significant Tic Reduction in An Otherwise Treatment-Resistant Patient with Gilles de la Tourette Syndrome Following Treatment with Nabiximols“
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28445405/)).
Die Stärken von CBD lassen sich zudem bei Tourette gut nutzen, weil hier weitere Begleiterkrankungen auftreten. Beispielhaft dafür seien die folgenden Studien genannt.
Erfahrungen Betroffener zu CBD bei Tourette
Selbst bei intensiver Suche fanden sich kaum Erfahrungsberichte von Menschen mit Tourette, die CBD einnahmen. Anfragen hingegen zu dem Thema finden sich sehr wohl, welche das steigende Interesse daran verdeutlichen. In Foren zu medizinischem Cannabis lässt sich manchmal etwas finden. Aber diese Forenberichte sind unzuverlässig, weil sie oft nur auf Hörensagen beruhen. Somit können wir hier leider keine authentischen Erfahrungen zu CBD bei Tourette zitieren. Dies zeigt noch einmal ganz deutlich: CBD gegen Tourette muss noch viel besser erforscht werden!
CBD und andere Medikamente gegen Tourette – geht das gut?
Hier gilt die allgemeine Regel, wie sie bei allen Kombinationen von CBD und anderen Medikamenten einzuhalten ist. CBD kann die Wirkung von anderen Medikamenten verstärken oder abschwächen! Deshalb ist es wichtig, mit der Einnahme weiterer Medikamente mindestens zwei Stunden zu warten.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: CBD bei schweren Erkrankungen nie ohne Absprache mit einem Arzt nehmen!
Mögliche Nebenwirkungen von CBD
CBD ist nebenwirkungsarm, aber nicht frei davon: Leichte Nebenwirkungen können auftreten, etwa ein trockener Mund oder vermehrte Müdigkeit. Hier hilft vor allem das langsame Gewöhnen an die Einnahme, wie wir weiter unten beschreiben. Gegen große Mundtrockenheit hat sich zudem bewährt, vermehrt Wasser zu trinken.
Wie dosiert man CBD bei Tourette?
Besonders Einsteiger machen immer wieder zwei Fehler:
- zu rasches Erhöhen der Dosis
- anfangs zu viel einnehmen
Vermeiden lässt sich dies mit einer Faustregel, die sich auch beim Tourette Syndrom bewähren sollte. Sie lautet, mit wenig beginnen und langsam steigern. Dabei sollte viel Geduld mitgebracht werden, denn CBD wirkt bei manchem Menschen nicht auf Anhieb.
Überhaupt ist CBD ein sehr individuell wirkender Stoff, der sich nicht mit einem herkömmlichen Medikament vergleichen lässt. Dort lässt sich exakt dosieren, nach den Angaben im Beipackzettel. CBD ist anders: Die CBD Dosierung sollte bei Einsteigern nur ein bis zwei Tropfen täglich betragen. Mit jedem Tag der Einnahme kommt dann ein weiterer Tropfen hinzu, bis man ein Ergebnis bemerkt.
Fazit: CBD gegen Tourette ist ein Wirkstoff, der hoffen lässt!
CBD kann Tourette nicht heilen, aber Begleiterscheinungen lindern. Vor allem die lästigen Tics werden nach jetzigem Kenntnisstand vermutlich weniger. Leider ist die Studienlage dazu noch sehr dünn. Auch Erfahrungsberichte Betroffener gibt es kaum. Deshalb sollte man stets vorsichtig sein mit der Einnahme. Besonders dann, wenn noch weitere Medikamente genommen werden, sollte eine Einnahme nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen. Weiterhin gilt die alte Faustregel, mit CBD in niedriger Dosierung zu beginnen und nur vorsichtig zu steigern. Dann könnte CBD als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien sehr gut bei Tourette helfen. Es hat vor allem einen großen Vorteil gegenüber herkömmlichen Medikamenten: Cannabidiol ist frei von gravierenden Nebenwirkungen!
FAQ – CBD gegen Tourette
Was passiert, wenn ich CBD überdosiere?
Das ist nach heutigem Erkenntnisstand gar nicht möglich. Selbst hohe Dosen von bis zu 800 mg pro Tag wurden in Studien ohne Probleme vertragen.
Kann Cannabidiol die Tourette Tics verstärken?
Die wenigen Studien bisher deuten eher auf das Gegenteil hin. CBD kann vielleicht sogar Anzahl und Schwere der Tics herabsetzen.
Thema Nebenwirkungen: Wird CBD immer gut vertragen?
Zwar gibt es kaum Studien zu Tourette zund CBD, aber viele zu ähnlichen Erkrankungen oder klassischen Begleiterkrankungen. Sie zeigen, das CBD – wenn überhaupt – nur milde Nebenwirkungen hervorruft.
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